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Ein europäisches Märchen

Ein kleiner Kunsthandwerker, nennen wir ihn mal Herr Ellas, möchte einen Kredit. Sicherheiten (Ländereien) hat er zwar, ist aber nicht bereit sie einzusetzen. Dennoch geben ihm die Banken im Laufe der Jahre einen Kredit nach dem anderen – einfach wegen seinem guten Namen. (Ausserdem hat ein Ururururgrossvater das größte Dorffest in der ganzen Gegend gestartet – nach seiner Heirat mit Pia Olym). Dass er dabei einiges in die eigene Tasche steckt, stört nicht weiter. Auch nicht, dass er nur getürkte (sorry – Pun intended) Jahresabschlüsse vorlegt. Da guckt man großzügig drüber hinweg.
[Einschub: wo ist diese Bank? - da wären glaub einige Millionen Deutsche dran interessiert]
Nach einigen Jahren – in denen er die Kredite zu einem Leben in Saus und Braus verwendet hat) wird ihm die Sache zu blöd, und er erklärt einfach:
Hey Leute – ich bin Pleite, Pleiter gehts nicht. (Mal von seinen Ländereien usw abgesehen – aber die bleiben ja aussen vor.).

Große Bestürzung allerseits.
[Einschub: Wird so jemand nicht normalerweise in den Knast geschickt??]
Aber jetzt wird das Märchen erst so richtig wunderbar:
Die Handwerkskammer (ist einer der Vereine, denen es zuerst mal auf Mitgliederzahl ankommt, egal was das für Typen sind) beschliesst, sie müsse H.Ellas retten. Denn wenn man ihn ausschlösse
- käme er ja in den Knast (welch ein Imageverlust)
- käme heraus, dass es noch mehr solche Bankrotteure im verein gibt
- würde ‘das Vertrauen in die Handwerkskammer leiden’
- Ausserdem: nur eine große Handwerkskammer ist eine gute Handwerkskammer…
[Einschub: Frag mich gerade, ob deren Bosse auch ein Steak essen würden, das einige verfaulte Stellen hat - weil es ja mehr ist als ein Steak, bei dem diese Stellen großzügig herausgeschnitten wurden: oder Kaviar mit ein bisschen Rattensch/ß drin]
Also wird eine Hilfsaktion beschlossen – Rettungsschirm genannt.
Und das beste daran – Zahlen tut das nicht die Handwerkskammer, sondern die vielen kleinen Arbeiter und Angestellte in den Mitgliedsfirmen.

Darauf einen Ouzo!

PS: ich entschuldige mich bei den realen Handwerkskammern, dass ich sie hier für eine Satire missbraucht habe. Dass es nicht wirklich um Euch und einen bankrotten Kunsthandwerker geht, habt ihr ja verstanden…

3 Kommentare

  1. dasgrauen sagt:

    Naja, der Trend geht zum Privatgriechen… echte Visionär(r)innen haben das schon vor Jahren erkannt… ;)

  2. Rowan sagt:

    wie wahr wie wahr..und mit Sicherheit kein Einzelfall!

    na dann Prost..

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